Seit knapp vier Wochen spüre ich wieder Heimatboden unter meinen Füßen, atme kühle Winterluft – hatte 3 1/2 Wochen 40 Grad – genieße und schätze Strom und Wasser noch vielmehr als bisher! Von „meinen Kindern“ und Freunden in Ntronang/Ghana habe ich mich mit einem weinenden und einem lachenden Auge verabschiedet. Mein Herz und meine Gedanken sind noch ganz oft bei den Menschen dort, sie „gehören“ mittlerweile zu mir.
Meine Zeit in Ntronang/Ghana war sehr intensiv, bewegend, berührend, herzlich und freudvoll. Unbeschreiblich groß war die Freude der drei Frauen als ich ihnen erzählte, dass der Gesamterlös des Benefizkonzertes 6.000 Euro beträgt und dass wir nun mit der Sanierung der desolaten drei Schlafräume beginnen können. Umgehend wurde ein Kostenvoranschlag und ein Bauplan (beides sehr professionell) erstellt. Aufgrund der schlechten Bausubstanz wurde jedoch sehr schnell klar, dass die bestehenden Räume nicht mehr saniert werden können, dass nur ein Abbruch und Neubau sinnvoll ist.
Baumaterialien sind in Ghana sehr teuer – im heurigen Jahr gab es bereits dreimal Preissteigerungen. Die Kosten für die geplanten sechs Schlafräume betragen daher 11.000 Euro, wobei der Anteil für die Arbeiter – pro Tag und pro Mann 7 Euro – äußerst gering ist. Zuerst war ich sehr enttäuscht, da ich nicht wusste, wie ich die vorhandenen (jedoch bei weitem nicht ausreichenden) 6.000,– Euro am sinnvollsten einsetzen sollte. Für die Menschen dort war es klar: mit dem Bau von drei Räumen beginnen und dann weitersehen …
Gesagt, getan – die benötigten Baumaterialien wurden bestellt, Arbeiter sowie ein Notquartier für die drei Frauen mit ihren 20 Kindern wurden organisiert und am nächsten Tag begannen wir mit dem Abbruch. Der nächste geplante Schritt, die aus Ersparnisgründen händische Herstellung der Ziegel, sollte erfolgen. Alle waren hoch motiviert und bereit, doch leider spielte uns das Wetter einen Streich. Die Straßen waren aufgrund täglicher, sehr starker Regenfälle unbefahrbar, der benötigte Sand konnte nicht geliefert werden und so verzögerte sich der Start. Für die Einheimischen dort nichts Ungewöhnliches, für mich, bis zu dieser Erfahrung eine unvorstellbare Situation. Gott sei Dank war der „Wettergott“ dann doch einsichtig, die starken Regenfälle gingen zu Ende, die Straßen waren wieder befahrbar, der benötigte Sand konnte geliefert und die Ziegelherstellung mit 14 Tagen Verzögerung begonnen werden. Wenn keine weiteren widrigen Umstände eintreten, werden die drei Schlafräume bis Mitte Jänner 2008 beziehbar sein.
Informationen und Bilder über die weiteren Baufortschritte sind unter auf dieser Homepage zu finden.
Wie soll der weitere „Fahrplan“ für das gestartete Projekt aussehen? Meine Vision ist, weitere drei Schlafräume – sechs Räume für 23 Personen sind meiner Meinung wirklich kein Luxus – bis zum Frühjahr 2009 zu bauen. Wie ich die nochmals benötigten 6.000 Euro zusammen bekomme, weiß ich derzeit noch nicht. Ich weiß jedoch, dass es wichtig ist, mich für die Bauphase 2 dieses Frauen-Wohn-Projektes zu engagieren. Mir ist bewusst, dass ich das nicht alleine schaffen kann, dass der nächste Schritt wiederum nur mit der Unterstützung von vielen Menschen möglich ist.
Für jede gute Idee, für jede finanzielle Unterstützung, die zum Gelingen der 2. Bauphase beiträgt, bin ich dankbar.
Das Afrika Spendenkonto bei der Sparkasse Wörgl, Kto. Nr. 0101-118040, BLZ 20506, lautend auf Elisabeth Cerwenka, besteht weiter.
Ich darf allen SpenderInnen ein herzliches DANKE im Namen der drei Frauen und ihren Kindern überbringen! Auch ich bedanke mich bei allen, die dieses Projekt bis jetzt so tatkräftig unterstützt haben auf das Herzlichste!